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Tag 11 - die Sonne lacht, das Herz weint

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  Campello Monti (1305 m) - Forno (892 m) Eine letzte kurze Etappe durch das Tal des wild reißenden Torrente Strona. Die Sonne lacht, der Himmel ist fast wolkenlos, und wir reisen ab. Das stimmt mich fast ein wenig traurig. Wären da nicht die kleinen Erlebnisse auf dem Weg, ich würde glatt in Melancholie versinken. Zuerst gab es einen Ziegenstau. Alle müssen durch den reißenden Bach, wir auch! Für die nächste   Bach- Überquerung ist zum Glück die Brücke passierbar. Und später gehts nochmal mit Seilhilfe übers Wasser. Kurz vor Forno entdecken wir noch die neue Passarelle Pedonale durch den Canyon - das ist schon was Besonderes. Die Hoffnung, dass wir in Forno eine geöffnete Bar für einen Cappuccino finden, müssen wir allerdings aufgeben - Saisonende! Wir warten auf den Bus und diesmal kommt er tatsächlich - mit italienischer Pünktlichkeit! Die Fahrt nach Omegna ist ein echtes Erlebnis, denn die enge Bergstraße windet sich oberhalb des Canyons über mehrere Kilometer zum Orta See hinunter

Tag 10 - Ende in Sicht, leider

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  Rimella (1176 m) - Bochetta di Campello (1924 m) - Campello Monti (1305 m) Der Aufenthalt in der Albergo Fontana in Rimella war wieder genial. Während des üppigen und sehr, sehr leckeren Abendessens gab es lockere Unterhaltung mit anderen GTAlern. Nach dem ebenso köstlichen Frühstück entschuldigte sich eine der beiden Schwestern, die die Pension führen, für die Unannehmlichkeiten am gestrigen Nachmittag während des Gewitters. Wir hatten das schon längst wieder vergessen. Es ist einfach so schön hier.    Der Regen hatte nachts aufgehört, doch das gestrige Unwetter hatte uns Respekt eingeflößt. Wir werden unsere Tour so beenden, wie wir sie vor drei Jahren begonnen hatten - in Forno. Den ursprünglichen Plan, noch bis Molini weiter nach Norden zu wandern, lassen wir fallen.    Zu lang und zu anspruchsvoll für so unbeständiges Wetter mit weiterhin großer Gewitterneigung. Wir wandern heute also sehr gemütlich nur bis Campello Monti (bis Forno geht nicht, weil keine Unterkunft geöffnet ist

Tag 9 - Glück gehabt

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Alpe Baranca (1566 m) - La Piana (1032 m) - Belvedere (1208 m) - Roncaccio inferiore (1124 m) - Rimella (1216 m)   Es war der sonnigste und wärmste Tag seit unserem Start - bis das Gewitter kam.  Der Abstieg auf dem Saumweg hoch über dem Torrente Mallastone ist wunderschön.    Mit Erreichen der ersten Weiler der Gemeinde Fobello wechseln wir auf die Talstrasse, die vom Autobauer Vincenzo Lancia 1939 als Geschenk an seinen Heimatort gebaut wurde. Die Häuser auf der anderen Seite des Flusses sind weiterhin nur über die schönen, alten Bogenbrücken erreichbar. In La Piana geht es über Wiesen und schmale Steige hinauf zur Siedlung Belvedere und weiter zur Alpe La Res. Völlig durchgeschwitzt brauchen wir eine Pause und können zum Glück die Wasserflaschen nochmal füllen. Rimella auf der anderen Talseite scheint schon zum Greifen nah. Aber erstmal müssen wir den unangenehmen, steilen Abstieg durch den Wald hinter uns bringen. Ein kleiner Tornado hat hier eine Schneise der Verwüstung hinterlass

Tag 8 - einfach magisch

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Carcoforo (1304 m) - Colle d‘Egua (2239 m) - Alpe Baranca (1566 m) Diese Etappe ist mir von unserer Tour 2019 als sehr mystisch in Erinnerung, ganz anders als die folgenden Passquerungen. Allerdings hatten wir damals sehr schlechtes Wetter, kalt, windig und feucht. Diesmal spürten wir die spätsommerliche, trockne Wärme, aber wir wanderten wieder überwiegend in Wolken. Es scheint zu dieser Etappe einfach dazu zu gehören - und vielleicht macht es auch wirklich den Reiz dieser menschenleeren, einsamen Bergregion aus. Zwar gibt es beiderseits des Passes bewirtschaftete Alpen bis auf 1600 m, doch der Übergang am Colle d'Egua wird scheinbar nur noch von den wenigen GTA Wanderern genutzt. Auch wir hatten heute nur eine einzige Begegnung, unterhalb des Passes - Deutsche natürlich. Wenn wir überhaupt jemanden treffen, dann sind es Wanderer aus Deutschland. Schöne Überraschung allerdings im Posto Tappa auf der Alpe Baranca: ein italienisches und ein Schweizer Paar. Und sehr erfreulich auch,