Tag 15



Essen, Trinken, Schlafen - so verbringen wir den heutigen Tag

Dass man die im Piemont gut isst, ist ja mittlerweile bekannt, immerhin wurde die Slow Food Bewegung hier geboren. Egal ob mittags oder abends, zu einem richtigen Essen gehören minimal drei Gänge, egal ob im Restaurant oder auf einer Gipfelhütte. Es beginnt mit den Antipasti: Schinken, Salami, Speck, Eiersalat, manchmal gegrillte Paprika. Dann il Primo Piatto: Pasta in allen Variationen, gerne mit Steinpilzen, Kräutern, alle möglichen gefüllten Sorten. Il Secondo Piatto ist eigentlich immer fleischig, Vegetarier haben es hier schwer. Sind wir nicht, was uns aber auch fehlt, ist das Gemüse.
Auf jeden Fall sollte man noch Platz im Bauch für ein Dolce haben. Der Nachtisch ist immer sehr köstlich. 
Zum Frühstück braucht man nicht viel zu sagen, das ist italienisch, also fast nichts. Klar, man ist ja noch vom Abendessen satt.
Weil wir aber vom Frühstück unseren Tagesproviant abzweigen, fällt dieser meistens sehr mager aus. Einkaufsmöglichkeiten gibt es nämlich sehr selten.

Trinken tun wir hier Wasser aus den immer fließenden Brunnen und Vino della Casa, damit kann man nichts verkehrt machen. Das Bier ist vergleichsweise teuer, also ein Shandy oder Radler, das hier Panaché heißt, kostet immerhin 5 Euro.

Geschlafen wird sehr unterschiedlich. Ein Posto Tappa kann ein großer Schlafsaal sein, aber auch - wie heute - ein komfortables Gästehaus. Die Preise sind fast identisch: für die Mezza Pensione, egal wie wie man untergebracht ist, muss mit 45 - 60 Euro pro Person gerechnet werden. 
Wir melden uns meist am Abend vor der Ankunft an, um sicher zu stellen, dass wir etwas zu Essen bekommen. Schlafplätze sind bislang kein Problem, überhaupt sind wenige Wanderer auf der GTA unterwegs. 

Von Ventimiglia, also von Süden kommend, sind uns bisher zwei Schweizer und zwei Österreicher begegnet. In unsere Richtung haben wir öfter mal Begleitung, die aber ständig wechselt, weil die meisten nur ein bis zwei Wochen unterwegs sind, also an einem verkehrstechnisch günstigen Punkt auf die Route einsteigen und wieder aussteigen. Viele sind Wiederholungstäter, die GTA scheint also einen ähnlichen Suchtfaktor zu haben wie Madeira. Wenn man einmal hier unterwegs war, will man immer weiter. 
Gestern hatten wir eine Abendunterhaltung mit einem deutschen Ehepaar, das die langen schwierigen Etappen nicht mehr machen möchte. Sie kommen wegen des Essens, der Landschaft, der Menschen und der schönen unverdorbenen Natur und machen kleine Wandertouren - das geht auch!

Wir werden unseren heutigen Ruhetag mit einer Busfahrt abschließen, um eine 29 km Etappe zum umfahren, deren Anfangsaufstieg (1400 hm) wir uns vom Liegestuhl aus sehr genüsslich anschauen.

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