Tag 32






Pian del Re - Sorgente del Po - Lago Grande di Viso - Passo Gallarino (2727 m) - Passo Chiafreddo (2764 m) - Pian Meyer - Lago / Rifugio Bagnour - 19,8 km - Auf 1098 m - Ab 890 m

Heute hat uns das frühe Aufstehen keinen Vorteil gebracht. Den zur Poquelle strömenden Menschenmassen konnten wir zwar noch entkommen, aber der Monviso wirkt  wie ein Magnet auf Italiener und Franzosen gleichermaßen. Ich kam beim Aufstieg nicht so richtig in meinen Tritt. Der Genuss, am Fuße des gewaltigen Berges zu sein, stellte sich nicht ein.
Erst als wir am Rifugio Quintino Sella, das zugegeben sehr exponiert am See zu Füßen des Monviso steht, wurde es weniger mit den Wandermassen. Wir stiegen durch ein Meer aus Steinen auf den Passo Gallarino zu, während es über uns stetig polterte. Wir waren nicht in Gefahr, aber ein bisschen unheimlich war es schon. 
Beim Übergang zum Passo Chiafreddo macht dieser seinem Namen alle Ehre. Trotz Sonne schlug uns ein eiskalter Wind entgegen. Die Felsen bizarr, die Landschaft grandios, aber irgendwie auch menschenfeindlich. 
Ganz gruselig wurde es, als wir nach den kleinen Seen und hunderten von Steinmännchen in die Felsenschlucht hinunterstiegen. Für alle Fälle gibt es hier ein stets offenes Notbiwak. 
Ich war wirklich froh als wir nach sechs Stunden wieder Gras unter den Füßen hatten und nicht mehr durch die riesigen Felsen hindurch steigen mussten. 
Der Abstieg ist immer noch steil bis wir den Wald erreichen. Es duftet. Märchenhafte, uralte Bäume stehen hier im Bosco dell‘Alevè, dem größten Arvenwald der Alpen.
Aber der schönste Wald verliert seinen Zauber, wenn nach achtstündiger Wanderung noch ein  Aufstieg zur Hütte folgt. 
Immerhin ist das Rifugio Bagnour sauber und gemütlich, und die schöne Lage der Mühe wert.

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