Tag 51




Rifugio Gola di Gouta - Bassa d‘Abellia - Passo del Cane 596 m - Rifugio Alta Via - 18,5 km Auf 185 m - Ab 880 m

Wir verlassen die Berge endgültig. Auf breiter Militärpiste geht es fast stetig bergab. Wegen eines Felsabbruchs natürlicherweise gesperrt brauchen wir nicht mit motorisierten Begegnungen zu rechnen. Tatsächlich sind es nur zwei Maultiere und ein paar Mountainbiker. Es ist unglaublich still hier im bewaldeten, küstennahen Hinterland des ligurischen Meeres. Kiefern verbreiten südlichen Duft, dann beginnt die Macchia. 
Ein bisschen langweilig ist das schon nach all den spektakulären Etappen der letzten Wochen. Aber damit fällt der Abschied leichter. 
Das Pistenwandern macht müde, zumal sie unglaublich ruppig ist, und das Brombeeren am Wegrand naschen verliert auch nach etlichen Stunden seinen Reiz. Ein letzter Abstecher über den Monte Erisetta sorgt mit einem kurzen Aufstieg nochmal für Abwechslung, dann erreichen wir unser vorletztes Etappenziel: ein sehr privates B&B, ein bisschen heruntergekommen, aber wir sind ja schon einiges gewöhnt. Zum Empfang werden mir sofort die Beine von Mücken zerstochen. 

Heute machen wir Abschiedsabend mit Andreas, der uns in den letzten zehn Tagen eine sehr angenehme Begleitung war. Morgen, in Ventimiglia treffen wir Stephan wieder, mit dem wir fast vier Wochen in Seilschaft gingen.

Wir hatten in den 51 Tagen tolle Begegnungen, sowohl mit Einheimischen als auch mit deutschen und schweizerischen Mitwanderern, die unsere Alpenquerung sehr bereicherten. (Unangenehme Artgenossen haben wir nur ganz selten getroffen.)
Außer an den Tagen um Feragosto (15. August, Mariä Himmelfahrt), als wir unglücklicherweise gerade um den Monte Viso herum unterwegs waren, sind wir fast immer in Einsamkeit gewandert. Und so waren auch die Abende im Posto Tappa: maximal saßen wir mit 12 Leuten am Tisch, meist waren wir nur zu dritt bis fünft. Eine kleine, stetig wechselnde GTA-Gemeinschaft. Die ganze Strecke sind während unserer Wanderzeit nur noch fünf Männer in die gleiche Richtung und zwei Paare in Gegenrichtung gegangen. Es ist und bleibt wohl die ruhigste aller Alpenüberquerungen.

Kommentare

  1. Wie gut, dass ihr es geschafft und nicht aufgegeben habt! IHR SEID AM ZIEL - irgendwie unbegreiflich und zugleich Freude, Erleichterung und Herzrasen stiftend für mich!

    Ich gratuliere euch beiden zu dieser unglaublich großen Leistung!

    UND ebenso gut, dass ihr gesund geblieben seid!

    RESPEKT - Ihr beide seid die GRÖßTEN Helden!
    Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit euch auf Madeira!
    Fühlt euch beide umarmt und gedrückt von Uta & Thomas!
    Bis bald!

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