Tag 5 - neu und doch vertraut

- Freitag, September 02, 2022

Pedemonte (1246 m) - Rifugio Ferioli (2264 m) - Colle Mud (2324 m) - Alpe Vorcu (2075 m) - Rima (1411 m)

Es hat nachts geregnet, die Wolken hängen tief als wir um 6 h morgens aufwachen. Wir haben die Hoffnung, dass wir heraus steigen können. Nach einem fürstlichen Frühstück im Montagna di Luce, das genug Proviant für die Passquerung hergibt, machen wir uns um kurz vor 8 h auf den Weg. Es ist eine Etappe, die wir 2019 von Nord nach Süd gewandert sind, diesmal also in umgekehrter Richtung. Zunächst geht es am Rivo Mud entlang durch den Wald auf einem Treppenweg bergauf. Da ist es fast egal, dass wir in den Wolken gehen. Bei 1600 m verlassen wir den Wald und kommen an den Ruinen vom Z’ise Hus vorbei - jetzt wird es richtig feucht. Der Weg ist immer noch dürftig markiert, bei schlechter Sicht ist das im Aufstieg einfacher. Das gilt auch für die letzten 400 m bis zum Rifugio, die im extrem steilen, für Lawinen (im Frühling und Frühsommer) berüchtigten Grashang hochzusteigen besser geht. Für die Pause am Rifugio Feroli lässt sich tatsächlich für eine halbe Stunde die Sonne blicken, und wir haben kurze Zeit einen schönen Blick ins Tal Alagna Valsesia. Nach der Passquerung des Colle Mud sind wir wieder in den Wolken. Egal, es regnet nicht, und der Weg durch die Azaleen-Hänge ist gut und eindeutig. Im Frühsommer muss die Farbenpracht hier überwältigend sein. Kurz bevor wir den steilen Abstieg durch den Wald erreichen (Alpe Valmontasca, 1819 m) reißt die Wolkendecke auf. Hier muss es letzte Nacht sehr viel heftiger geregnet haben, denn der Weg ist fast ein Bach. Mit nassen Stiefeln, aber von oben trocken, kommen wir in Rima an und entscheiden wir uns gegen eine Übernachtung im Posto Tappa, stattdessen für ein Zimmer im Albergo Alpino. Falls der Wetterbericht stimmt, wird es morgen den ganzen Tag regnen. Dann sind wir mit einem gemütlichen Zimmer besser dran als im Bettenlager.